Das neue Softwaresicherheitsmandat der Bundesregierung verstehen und erfüllen: Ein praktischer Leitfaden

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Das neue Softwaresicherheitsmandat der Bundesregierung verstehen und erfüllen: Ein praktischer Leitfaden

Die Landschaft der föderalen Softwaresicherheit befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Im Januar 2025 veröffentlichte das Weiße Haus eine neue Executive Order Der Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Sicherheit und Transparenz der von Bundesbehörden genutzten Softwarelieferketten von Drittanbietern. Dieses Mandat führt entscheidende Änderungen ein, die Softwareanbieter verstehen und auf die sie sich vorbereiten müssen, insbesondere angesichts des strengen Zeitplans für die Einhaltung.

Der Kontext: Warum jetzt?

In den letzten Jahren kam es zu einer Reihe verheerender Cyberangriffe, die Schwachstellen in Software-Lieferketten. Der SolarWinds-Hack, der 3CX-Angriff, die Codecov-Exploitation und die Log4Shell-Sicherheitslücke haben gezeigt, dass traditionelle Sicherheitsmodelle – die auf Perimeterschutz und nachträglicher Reaktion auf Vorfälle basieren – nicht mehr ausreichen. Angreifer zielen jetzt auf den Softwareentwicklungszyklus selbst ab und platzieren Schadcode oder nutzen Schwachstellen aus, bevor die Software ihre Endbenutzer erreicht.

Die zunehmende Abhängigkeit von Softwarekomponenten von Drittanbietern und kommerziell bereitgestellten Lösungen hat die potenzielle Angriffsfläche für Regierungssysteme vergrößert. Diese wachsende Komplexität in Softwarelieferketten hat den dringenden Bedarf an mehr Transparenz, Verantwortlichkeit und Sicherheitsmaßnahmen während des gesamten Entwicklungsprozesses geschaffen.

Die neuen Anforderungen verstehen

Die EO von 2025 baut auf früheren Richtlinien auf, insbesondere auf der EO 14028 aus dem Jahr 2021, führt jedoch mehrere wichtige Neuerungen ein:

  1. Maschinenlesbare Bescheinigungen. Im Gegensatz zu früheren Anforderungen, die allgemeine Dokumentation akzeptierten, erfordert das neue Mandat standardisierte, maschinenlesbare Bescheinigungen über sichere Softwareentwicklungspraktiken. Diese müssen automatisch von Bundessystemen aufgenommen und validiert werden, was einen deutlichen Übergang zur automatisierten Konformitätsüberprüfung darstellt. Softwareanbieter müssen ihre Übereinstimmung mit anerkannten Sicherheitsrahmen wie NIST 800-218 oder OWASP in einem Format nachweisen, das eine automatisierte Überprüfung durch die Agentur ermöglicht.
  2. Integriertes Beweis-Ökosystem. Die EO schreibt hochrangige Artefakte als Beweis für in maschinenlesbaren Bescheinigungen gemachte Behauptungen vor. Dies schafft eine engere Übereinstimmung zwischen angegebenen Praktiken und tatsächlichen Beweisen und erfordert von den Anbietern, eine umfassende Dokumentation ihrer Sicherheitsmaßnahmen zu führen. Diese Artefakte müssen Folgendes umfassen:
  • Für Menschen lesbare Zusammenfassungen sicherer Entwicklungsprozesse
  • Prüfzertifikate oder unabhängige Bewertungen (insbesondere für kritische Software)
  • Referenzen zu Software-Stücklisten (SBOMs)
  • Dokumentation, die die Quellen und Mitwirkenden der einzelnen Codekomponenten belegt
  • Verifizierungsprotokolle aus Sicherheitstests und Codeüberprüfungen
  1. Sichtbarkeit der Bundesbehörden der Zivilexekutive (FCEB). Softwareanbieter müssen eine aktuelle Liste der FCEB-Behörden führen, die ihre Produkte und Dienste verwenden, einschließlich Versionsdetails. Dies gewährleistet eine koordinierte Meldung von Schwachstellen und die Bereitstellung von Patches bei allen Bundesbehörden. Unter Wahrung der Transparenz müssen die Anbieter auch vertrauliche Beschaffungsinformationen vor unbefugter Veröffentlichung schützen und sichere Methoden für die Weitergabe dieser Details an autorisierte Bundesbehörden implementieren.
  2. Automatisiertes Schwachstellenmanagement. Das neue Mandat legt straffe Zeitvorgaben für die Reaktion auf Schwachstellen fest. Anbieter müssen:
  • Führen Sie kontinuierliche automatische Sicherheitsscans durch
  • Beheben Sie kritische Schwachstellen innerhalb kürzerer Zeiträume (z. B. 48 Stunden).
  • Sorgen Sie für klare Aufbewahrungsketten für aktualisierten Code
  • Stellen Sie Behörden nahezu in Echtzeit Benachrichtigungen über Sicherheitsprobleme zur Verfügung.
  • Dokumentieren und verifizieren Sie alle Patches durch das Attestierungssystem
  • Implementieren Sie automatisierte Tools zur Erkennung von Sicherheitslücken

Kritischer Zeitplan für die Einhaltung

Die EO legt einen strengen Zeitplan fest, auf den sich Softwareanbieter vorbereiten müssen:

  • Innerhalb von 60 Tagen: Das Office of Management and Budget (OMB), NIST und CISA bieten umfassende Leitlinien zu Bescheinigungsformaten und Mindestanforderungen
  • Nach 180 Tagen: Alle neuen Beschaffungen von Bundessoftware müssen maschinenlesbare SDLC-Bescheinigungen enthalten, und bestehende Anbieter müssen hochrangige Artefakte und erste FCEB-Kundenlisten erstellen.
  • Nach 365 Tagen: Agenturen müssen nicht konforme Software ausmustern und es werden Audits durch Dritte durchgeführt

Die Auswirkungen auf die Softwareentwicklung

Dieses Mandat ändert grundlegend, wie Organisationen an die Softwareentwicklung für den Bundesgebrauch herangehen müssen. Entwicklungsteams müssen:

  • Integrieren Sie Sicherheitskontrollen und -prüfungen in die gesamte CI/CD-Pipeline
  • Implementieren Sie neue Tools und Prozesse zur Generierung und Verwaltung von Bescheinigungen
  • Etablieren Sie systematische Ansätze zur Abhängigkeitsverfolgung und -überprüfung
  • Erstellen Sie automatisierte Workflows für die Compliance-Dokumentation
  • Entwickeln Sie Funktionen für eine schnelle Reaktion auf Sicherheitsprobleme und die Bereitstellung von Patches.

Folgen der Nichteinhaltung

Für Softwareanbieter steht viel auf dem Spiel. Die Nichteinhaltung kann folgende Folgen haben:

  • Sofortige Aussetzung oder Kündigung bestehender Bundesverträge
  • Ausschluss von zukünftigen Beschaffungen
  • Mögliche rechtliche und finanzielle Strafen nach dem False Claims Act
  • Reputationsschäden sichtbar durch öffentliche Compliance-Dashboards
  • Vertrauensverlust sowohl bei der Regierung als auch bei privaten Kunden
  • Verstärkte Kontrolle bei zukünftigen Beschaffungsprozessen des Bundes

Vorbereitung auf den Erfolg

Um diese Anforderungen erfolgreich zu erfüllen, sollten sich Unternehmen auf Folgendes konzentrieren:

  1. Automatisierung von Sicherheitsprüfungen und Beweissammlung in der gesamten Entwicklungspipeline
  2. Implementierung einer kryptografischen Signierung von Build-Artefakten, um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen
  3. Etablierung einer kontinuierlichen Compliance-Überwachung durch regelmäßige Audits
  4. Erstellen von Systemen zur Offenlegung von Schwachstellen und zum Patch-Management in Echtzeit
  5. Entwicklung klarer Prozesse zur Pflege von FCEB-Kundenlisten und Versionsverfolgung
  6. Aufbau von Funktionen zum Generieren sowohl maschinenlesbarer Bescheinigungen als auch menschenlesbarer Zusammenfassungen
  7. Schulung von Entwicklungsteams zu neuen Sicherheitsanforderungen und -verfahren
  8. Aufbau von Beziehungen zu qualifizierten externen Prüfern

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Dieses Mandat stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Zwar erfordert die Einhaltung der Vorschriften erhebliche Vorbereitungen, doch Organisationen, die sich effektiv anpassen, stärken ihre Sicherheitslage und positionieren sich vorteilhaft auf dem Bundesmarkt. Der Schlüssel liegt darin, die Anforderungen gründlich zu verstehen und umfassende, automatisierte Lösungen zu implementieren, die alle Aspekte des Mandats berücksichtigen und gleichzeitig die Effizienz des Entwicklungsprozesses aufrechterhalten.

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